US-Zollpolitik drückt auf Exportstimmung in China
Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch keinen klaren Trend gezeigt. Besonders in China bremsten neue Daten die Anleger. Die offiziellen Einkaufsmanagerindizes für April lagen allesamt unter den Vormonatswerten, der Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte sogar unter die Expansionsgrenze.
Capital Economics erklärte den Rückgang mit den Folgen der restriktiven US-Zollmaßnahmen. Der Index für neue Auslandsaufträge fiel auf den niedrigsten Stand seit 2012, sofern man die Corona-Zeit außen vor lässt.
Ökonomen warnen vor Stagnation in den USA
Auch jenseits Asiens sorgt die Politik für Unsicherheit.
„Die steigende Wahrscheinlichkeit einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA ist ausschließlich auf die exogenen Kräfte einer unberechenbaren und restriktiven Wirtschaftspolitik zurückzuführen“, so David Kohl von Julius Baer.
Er sprach von Zöllen, unsystematischer Fiskalpolitik und gestörten öffentlichen Investitionen als Gründe für die verhaltene globale Stimmung.
Japanische Börse leicht im Plus
Der Nikkei konnte sich nach der Feiertagspause leicht um 0,2 Prozent auf 35.902 Punkte verbessern. Auch der breiter gefasste Topix legte um 0,4 Prozent auf 2.660 Punkte zu. Anleger spekulieren auf milde geldpolitische Signale, da die Notenbank diese Woche tagt, aber laut Marktmeinung keine Zinserhöhung plant.
Ein festerer Yen könnte sich jedoch dämpfend auf die Kursentwicklung auswirken, besonders im Exportbereich.
Australien profitiert von Inflationsdaten
Positiv entwickelte sich die Börse in Sydney, wo der S&P/ASX 200 um 0,3 Prozent zulegte. Grund waren Inflationszahlen, die laut Händlern Anlass für eine baldige Zinssenkung durch die australische Zentralbank geben könnten.
Der Kospi in Südkorea hingegen verlor 0,5 Prozent – ein Zeichen dafür, dass die Märkte aktuell auf Richtungssuche sind und jede Region individuell reagiert.
