Einbruch trotz Elektro-Trend
Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in Deutschland steigen deutlich. Im Mai 2025 lag der Anteil rein elektrischer Pkw an den Neuwagenzulassungen bei 18 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um nahezu 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Doch während der Markt floriert, erlebt der Branchenpionier Tesla eine spürbare Absatzdelle: Der US-Konzern setzte nur 1210 Fahrzeuge ab, ein Minus von mehr als ein Drittel. Die schwache Performance kontrastiert mit der allgemeinen Aufbruchstimmung in der Branche.
Marktveränderungen und Konkurrenzdruck
Ein Grund für die schwächelnden Zahlen ist die gestiegene Marktvielfalt. Zahlreiche Hersteller, darunter auch viele chinesische Anbieter, drängen mit preisgünstigen und technologisch ausgereiften Modellen auf den deutschen Markt.
Zudem hat Tesla mehrfach Preisanpassungen vorgenommen, was laut Experten das Vertrauen der Kundschaft beeinträchtigt hat. „Die Volatilität der Preisstruktur ist ein Problem“, so ein Analyst. Gerade gewerbliche Kunden legen großen Wert auf Preisklarheit.
Neue Regeln stärken Dienstwagensektor
Die jüngst beschlossenen Steuererleichterungen der Bundesregierung könnten jedoch frischen Wind bringen. Ab sofort dürfen Unternehmen bei E-Dienstwagen eine 75-prozentige Abschreibung im ersten Jahr geltend machen. Zudem steigt die Preisobergrenze für steuerliche Vorteile auf 100.000 Euro.
Diese Änderung dürfte vor allem im hochpreisigen Segment Wirkung zeigen. Tesla-Modelle wie das Model X oder der Model S könnten davon profitieren, während günstigere Modelle weiterhin im Wettbewerb mit europäischen Herstellern stehen.
Branche erwartet Nachholeffekt
Nach dem abrupten Ende der staatlichen Kaufprämie im Vorjahr war der Absatz von E-Autos zeitweise eingebrochen. Branchenvertreter rechnen nun mit einem Nachholeffekt, zumal das Interesse an klimafreundlicher Mobilität laut Umfragen ungebrochen ist.
Die kommenden Monate dürften zeigen, ob Tesla sich neu positionieren kann oder dauerhaft Marktanteile einbüßt.