Deutschland zählt 83,6 Millionen Einwohner – Zuwachs trotz negativer Geburtenbilanz
Die deutsche Gesamtbevölkerung ist im Jahr 2024 leicht angestiegen und erreichte mit 83,6 Millionen Menschen ein neues Rekordniveau. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte diese Zahl am Freitag und wies darauf hin, dass es sich um einen Zuwachs von 0,1 Prozent oder 121.000 Personen handelt. Der Anstieg ist allein auf Zuwanderung zurückzuführen – mehr Menschen kamen ins Land, als es verließen.
Geburtenbilanz weiterhin negativ
Trotz des Bevölkerungsanstiegs bleibt die demografische Entwicklung herausfordernd: Die Sterbefälle überstiegen erneut die Zahl der Geburten. Der Sterbeüberschuss lag bei rund 330.000 Personen, ähnlich wie im Jahr zuvor. Ohne Zuwanderung hätte Deutschland also einen Bevölkerungsverlust erlebt.
Unterschiedliche Entwicklung je nach Region
In Westdeutschland lebten Ende 2024 etwa 67,5 Millionen Menschen, das bedeutet ein Plus von 136.000. Im Osten hingegen schrumpfte die Bevölkerung um 38.000 auf 12,4 Millionen. Besonders betroffen sind Thüringen (–0,7 %), Sachsen (–0,3 %) und Sachsen-Anhalt (–0,4 %). Bayern liegt an der Spitze mit einem Bevölkerungszuwachs von 73.000 Menschen.
Deutlicher Anstieg bei Ausländern
Ein auffälliger Trend ist der Anstieg der ausländischen Wohnbevölkerung. Deren Zahl wuchs um 283.000 Menschen und liegt jetzt bei 12,4 Millionen – das entspricht 14,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Anteil lag 2023 noch bei 14,5 Prozent. Die Zahl der deutschen Staatsangehörigen sank im selben Zeitraum um 162.000.
Zuwanderer meist im erwerbsfähigen Alter
Die Zugewanderten sind überwiegend zwischen 20 und 59 Jahre alt, wie die Zahlen zeigen. Ihr Anteil liegt bei 19,7 Prozent, während ältere Migranten (ab 60 Jahren) mit 6,3 Prozent eine deutlich kleinere Gruppe bilden. Die größten ausländischen Gemeinschaften stammen aus der Türkei, der Ukraine und Syrien. Ein Sprecher der Behörde erklärte: „Die Zuwanderung kompensiert nicht nur die schrumpfende Bevölkerung, sondern auch den zunehmenden Fachkräftemangel.„