Urabstimmung bringt klares Ergebnis
Bei der Lufthansa verdichten sich die Zeichen für einen groß angelegten Pilotenstreik. Die Vereinigung Cockpit gab bekannt, dass in einer Urabstimmung eine deutliche Mehrheit der Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt habe. Betroffen wären sowohl die Passagierflüge der Kernmarke als auch die Frachtsparte Lufthansa Cargo. Ein Sprecher der Gewerkschaft erklärte: „Das klare Votum unterstreicht die Entschlossenheit unserer Mitglieder, ihre berechtigten Interessen durchzusetzen.“
Börse reagiert mit deutlichen Verlusten
Die Finanzmärkte reagierten prompt auf die Nachricht. Der Kurs der Lufthansa-Aktie brach am Dienstag um 4,8 Prozent ein und zählte damit zu den schwächsten Werten im MDax. Analysten warnen, dass ein länger anhaltender Ausstand das Unternehmen empfindlich treffen könnte. Schon kurze Streiks hätten in der Vergangenheit dreistellige Millionensummen gekostet – bei einem flächendeckenden Arbeitskampf drohen noch gravierendere Folgen.

Konfliktpunkte zwischen Cockpit und Vorstand
Im Mittelpunkt des Streits stehen Gehaltssteigerungen, ein Inflationsausgleich und verbindliche Zusagen zur Beschäftigungssicherung. Die Piloten sehen ihre Forderungen als „notwendige Voraussetzung für faire Arbeitsbedingungen“. Die Lufthansa-Führung hingegen betont, dass trotz guter Passagierzahlen die Kosten gestiegen seien und die wirtschaftliche Lage im internationalen Luftverkehr angespannt bleibe. Ein Vorstandsmitglied erklärte: „Wir sind jederzeit zu konstruktiven Gesprächen bereit, ein Streik jedoch wäre ein schwerer Schlag für das Unternehmen.“
Risiken für Passagiere und Transportketten
Ein Streik würde nicht nur Reisende treffen, sondern auch internationale Lieferketten erheblich beeinträchtigen. Besonders im Bereich der Fracht gilt Lufthansa als zentrale Säule für den Export deutscher Unternehmen. Branchenkenner verweisen darauf, dass schon frühere Arbeitskämpfe tausende Flüge lahmgelegt und erhebliche Engpässe verursacht haben.
Gewerkschaft erhöht den Druck
Die Vereinigung Cockpit kündigte an, dass ein Arbeitskampf nicht auf kurze, symbolische Aktionen beschränkt bleiben solle. Vielmehr wolle man spürbaren Druck auf die Lufthansa-Führung ausüben. „Unsere Mitglieder erwarten klare Fortschritte, keine vagen Versprechungen“, betonte die Gewerkschaft. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits in den kommenden Wochen zu weitreichenden Flugausfällen kommt.