Tech-Konzern sichert Clinton-Reaktor langfristig ab
Meta Platforms hat eine strategische Entscheidung für seine Energiezukunft getroffen: Der Konzern unterzeichnete einen 20-jährigen Stromabnahmevertrag mit Constellation Energy, um den Betrieb des Clinton Clean Energy Centers in Illinois abzusichern.
Ab 2027 wird Meta den gesamten Stromoutput von rund 1,1 Gigawatt aus dem dortigen Atomreaktor erwerben – ein Schritt, der sowohl die Versorgungssicherheit stärkt als auch den Fortbestand der Anlage gewährleistet.
Abkehr von Subvention – Industrie übernimmt Verantwortung
Bislang erhielt das Kraftwerk staatliche Unterstützung durch ein Zero-Emission-Zertifikatsprogramm, das jedoch 2027 ausläuft. Die neue Vereinbarung ersetzt diese Förderung und stellt sicher, dass der Weiterbetrieb und die Lizenzverlängerung bis 2047 finanziell abgesichert sind.
Joe Dominguez, CEO von Constellation, erklärte:
„Manchmal ist der wichtigste Schritt vorwärts, Rückschritte zu vermeiden.“
Ohne Metas Engagement wäre der Reaktor in seiner Existenz bedroht gewesen. Die Beteiligung des Tech-Giganten bietet nun eine wirtschaftliche Grundlage für Investitionen.
Atomstrom für den Klimaschutz statt fossile Alternativen
Obwohl der Strom nicht direkt an Metas Rechenzentren geliefert wird, trägt das Projekt wesentlich zur Erreichung der Netto-Null-Ziele des Unternehmens bei. Die Energie bleibt im regionalen Stromnetz, reduziert aber rechnerisch den CO₂-Fußabdruck von Meta.
Urvi Parekh, Energiemanagerin bei Meta, betonte:
„Versorger brauchen Verlässlichkeit, um Investitionen in den Weiterbetrieb überhaupt zu planen.“
Das Unternehmen will bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig auf emissionsfreie Energieträger umstellen – Atomkraft wird dabei zunehmend als stabile Komponente betrachtet.
Beispiel für andere Technologiekonzerne
Meta gilt mit dem Schritt als Vorreiter in der Tech-Branche, die angesichts steigenden Strombedarfs durch KI-Anwendungen und Cloud-Infrastruktur vor Herausforderungen steht.
Dominguez sagte dazu:
„Wir führen Gespräche mit weiteren Interessenten im ganzen Land, um ähnliche Lösungen umzusetzen.“
Auch Gewerkschaften begrüßten die Entscheidung: „Das Abkommen schafft einen stabilen Arbeitsplatzrahmen für unsere Mitglieder,“ sagte Bobby Wendell von der IBEW-Gewerkschaft.
Leistungsausbau als Teil der Vereinbarung
Mit dem Vertrag wurde zudem eine Erweiterung der Leistung um 30 Megawatt vereinbart. Damit steigt die Gesamtleistung des Kraftwerks auf etwa 1.151 Megawatt – eine Menge Strom, die rechnerisch 800.000 Haushalte abdeckt.
Constellation hatte bereits 2024 einen Antrag auf Verlängerung der Betriebsgenehmigung gestellt. Die endgültige Entscheidung wird für die kommenden Jahre erwartet.