Nach einer kurzen Abschaltung ist TikTok in den USA wieder verfügbar. Hintergrund sind politische Entwicklungen und die Ankündigung des designierten Präsidenten Donald Trump, das Verbot per Dekret zu stoppen.
Trump will TikTok-Verbot aussetzen
Nach rund zwölf Stunden offline ist TikTok für US-Nutzer wieder zugänglich. Die Betreiber begründeten dies mit den jüngsten Äußerungen von Donald Trump. Der künftige Präsident erklärte, er werde am ersten Tag seiner Amtszeit ein Dekret unterzeichnen, um das Verbot der Plattform auszusetzen.
Trump deutete zudem an, dass TikTok künftig zur Hälfte in US-Besitz sein solle. Bereits zuvor hatte er angedeutet, dem Unternehmen einen 90-tägigen Aufschub zu gewähren. TikTok selbst verwies in einer Mitteilung an seine Nutzer auf die laufenden Gespräche: „Bleibt bitte dran.“
Gesetz gegen TikTok trat in Kraft
Die vorübergehende Abschaltung erfolgte, weil am Sonntag ein Gesetz in Kraft trat, das den Verkauf des US-Geschäfts von TikTok verlangt. Ohne eine Übernahme durch ein amerikanisches Unternehmen hätte die App aus den Stores von Apple und Google entfernt und von wichtigen Infrastruktur-Diensten ausgeschlossen werden können.
Obwohl sowohl Trump als auch der scheidende Präsident Joe Biden signalisiert hatten, dass US-Dienstleister keine Strafen zu befürchten hätten, blieb TikTok zunächst offline.
Spionagevorwürfe gegen ByteDance
Der chinesische Mutterkonzern ByteDance steht in den USA unter Spionageverdacht. Kritiker befürchten, dass TikTok Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergeben könnte. Das Unternehmen weist diese Vorwürfe zurück.
Das harte Vorgehen der US-Regierung könnte die Spannungen mit China weiter verschärfen. Gleichzeitig trifft es Millionen Amerikaner, die TikTok regelmäßig nutzen – darunter zahlreiche Influencer, die auf der Plattform ihre Einnahmen generieren.
Übernahme bleibt fraglich
Ein Verkauf von TikTok in den USA scheint weiterhin unwahrscheinlich. Zwar wurde spekuliert, dass Unternehmer wie Elon Musk Interesse an einer Übernahme haben könnten, doch es gibt bislang keine konkreten Angebote. Insider vermuten, dass ByteDance die Plattform eher abschalten würde, als sie unter politischem Druck zu veräußern.
China blockiert Verkauf des Algorithmus
Ein weiteres Hindernis ist die Weigerung Chinas, den zentralen Algorithmus von TikTok an ausländische Unternehmen zu übergeben. Diese Software ist entscheidend für den Erfolg der Plattform, da sie bestimmt, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden.
TikTok argumentiert, dass ByteDance zu fast 60 Prozent westlichen Investoren gehört. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass der Gründer dank höherer Stimmrechte weiterhin die Kontrolle hat und ByteDance seinen Hauptsitz in Peking unterhält.
Die Zukunft von TikTok in den USA bleibt damit ungewiss. Ob Trumps angekündigtes Dekret tatsächlich für eine langfristige Lösung sorgt, bleibt abzuwarten.
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