Alexander Zverev hat erstmals das Finale der Australian Open erreicht. Der deutsche Tennisprofi profitierte im Halbfinale von der verletzungsbedingten Aufgabe von Novak Djokovic. Nach einem umkämpften ersten Satz, den Zverev im Tiebreak mit 7:6 (7:5) gewann, konnte der Serbe nicht weiterspielen.
Respekt für Djokovic – Zverev bittet um Fairness
Trotz seines Finaleinzugs zeigte sich Zverev zurückhaltend: „Ich bin natürlich glücklich, im Finale zu sein. Aber es gibt keinen Spieler, den ich mehr respektiere als Novak.“ Zudem richtete er einen Appell an das Publikum der Rod Laver Arena: „Bitte buht keinen Spieler aus, wenn er wegen einer Verletzung aufgeben muss.“
Djokovic hatte sich bereits im Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz eine Verletzung am linken Oberschenkel zugezogen. Im Halbfinale konnte er zwar viele Bälle erlaufen, wirkte aber angeschlagen. „Er hat sich vielleicht ein bisschen langsamer bewegt, aber er war immer noch sehr gut“, analysierte Zverev nach dem Match.
Drittes Grand-Slam-Finale für Zverev
Mit dem Einzug ins Endspiel erreicht Zverev sein drittes Grand-Slam-Finale. Seine bisherigen Versuche, einen Major-Titel zu gewinnen, scheiterten: 2020 verlor er das Finale der US Open, 2023 unterlag er bei den French Open. Nun bietet sich die nächste Gelegenheit.
„Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mal ein bisschen Glück in einem Finale habe,“ sagte der 27-Jährige mit Blick auf den Showdown am Sonntag. Sein Gegner wird im zweiten Halbfinale zwischen Jannik Sinner und Ben Shelton ermittelt.
Zverev ist damit der dritte Deutsche, der das Finale in Melbourne erreicht – nach Boris Becker (1991, 1996) und Rainer Schüttler (2003).
Djokovic angeschlagen – Aufgabe sorgt für Diskussionen
Djokovic hatte von Beginn an Schwierigkeiten. Sein erster Aufschlag kam nicht konstant, mehrfach stützte er sich erschöpft auf seinen Schläger. Zudem geriet er mit seiner Betreuerbox um Ex-Profi Andy Murray in Streit. Dass er nach nur einem Satz aufgab, kam für viele überraschend – einige Zuschauer reagierten mit Pfiffen und Buhrufen.
Zverev bleibt damit die deutsche Hoffnung auf den ersten Grand-Slam-Titel seit den Erfolgen von Boris Becker und Michael Stich. Ob er diese Chance nutzt, entscheidet sich am Sonntag.