Stellenabbau soll Gewinnmarge absichern
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will in den kommenden Jahren massiv Stellen streichen, um seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Bis zu 5.000 Jobs in Deutschland sollen laut Angaben des Konzerns bis spätestens 2030 wegfallen. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung, die langfristig zweistellige Gewinnmargen sichern soll.
Konzernleitung bekräftigt Renditeambitionen
„Wir wollen für alle Beteiligten das führende Unternehmen in der Branche sein“, sagte Karin Rådström, Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck. Das erklärte Ziel: eine Marge von mehr als zwölf Prozent bis Ende des Jahrzehnts. Die Strategie setzt auf schlankere Strukturen und ein flexibleres Geschäftsmodell – ohne dabei auf radikale Marktimpulse zu hoffen.
Internationale Märkte unter Druck
Besonders deutlich zeigt sich die konjunkturelle Delle in Nordamerika, wo der Absatz im zweiten Quartal um 20 Prozent eingebrochen ist. Verantwortlich dafür sind vor allem Bedenken über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und Europa, ausgelöst durch Zollmaßnahmen der US-Regierung. Viele Speditionen halten sich daher mit Investitionen zurück.
Wachstumsprognose angepasst, Erwartungen gedämpft
Ursprünglich plante der Konzern eine massive Umsatzsteigerung zwischen 2025 und 2030 um bis zu 60 Prozent. Die neue Prognose ist deutlich vorsichtiger: Der Umsatz soll nur noch jährlich um drei bis fünf Prozent zulegen. Für das Jahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang auf 48 bis 51 Milliarden Euro, nachdem der Umsatz 2024 noch bei 54 Milliarden Euro lag. Das operative Ergebnis soll sich innerhalb eines Toleranzrahmens von fünf Prozent zum Vorjahreswert bewegen.
Branchenexperten sehen Risiken
Der Kapitalmarkttag brachte auch kritische Stimmen hervor. Analysten äußerten Zweifel daran, dass die ambitionierten Vorgaben unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen realistisch umgesetzt werden können. Die durch Zölle und Nachfrageschwankungen erzeugten Unsicherheiten erschweren präzise Prognosen.