Das digitale Marketing steht vor einem weiteren Wandel. Künstliche Intelligenz, neue Plattformstrategien und verändertes Nutzerverhalten bestimmen die Entwicklungen im Jahr 2025. Hier sind die zehn wichtigsten Trends, die Unternehmen beachten sollten.
1. Fusionen und strategische Kooperationen nehmen zu
Die Dominanz großer Plattformen wie Alphabet, Meta, Amazon und TikTok wächst weiter. Bereits jetzt kontrollieren sie rund 75 % der weltweiten Digital-Media-Ausgaben. Unternehmen reagieren mit Fusionen und Co-Branding, um sich gegen die Marktmacht zu behaupten. Beispiele sind Walmarts Übernahme von Vizio oder die Fusion von Teads und Outbrain. Auch im Influencer-Segment schreitet die Konsolidierung voran, etwa durch den Kauf der Plattform Mavely durch Later für 250 Millionen Dollar.
2. Das Produkt rückt in den Fokus
Während sich viele Marken stark auf Werbung konzentrieren, wird das Produkt selbst wieder wichtiger. Die Omnipräsenz von KI-generierten Inhalten sorgt für eine Rückbesinnung auf echte Differenzierung. Unternehmen müssen verstärkt auf Qualität und Markenkern setzen.
3. Personal Branding und B2B-Influencer gewinnen an Bedeutung
Die Macht im Marketing verlagert sich von Unternehmen auf Einzelpersonen. Corporate Influencer und Experten im B2B-Bereich spielen eine zunehmend zentrale Rolle. Wissenstransfer und authentischer Content sind entscheidend, um sich von generischen KI-Inhalten abzuheben.
4. Die klassische Google-Suche verliert an Bedeutung
Die Art, wie Konsumenten suchen, verändert sich. Social Search, Retail Media und KI-gestützte Plattformen gewinnen an Relevanz. Marken müssen sich strategisch aufstellen, um Nutzer dort abzuholen, wo sie ihre Kaufentscheidungen treffen – sei es auf Netflix, Spotify oder Instagram.
5. KI hebt Personalisierung auf ein neues Niveau
Individuell zugeschnittene Werbung ist längst etabliert, doch KI macht hyper-personalisierte Inhalte in großem Umfang möglich. Unternehmen können maßgeschneiderte Werbebotschaften in Echtzeit anpassen und die Nutzeransprache weiter optimieren.
6. Walled Gardens werden immer undurchlässiger
Große Plattformen wie Amazon, Meta und Alphabet setzen auf geschlossene Ökosysteme mit immer höheren Zugangsschranken. Gleichzeitig entstehen „Hedged Gardens“ – alternative Netzwerke, die mit First-Party-Daten und neuen Partnerschaften gegensteuern.
7. Retail Media bleibt Wachstumstreiber
Retail Media wird alle anderen Digital-Formate übertreffen. Amazon dominiert mit 75 % des Wachstums, doch auch Anbieter wie Rewe und die Schwarz-Gruppe investieren stark in eigene Werbenetzwerke. Die Branche drängt auf Standardisierung und Vergleichbarkeit, um die Effizienz zu erhöhen.
8. Creator Economy entwickelt sich weiter
Influencer werden zunehmend zu eigenständigen Marken. Social Commerce wächst, und Plattformen wie TikTok und Instagram wandeln sich in Affiliate-Marketing-Hubs. Gleichzeitig wird der Trend zu Co-Creation zwischen Influencern und Marken stärker.
9. TV wird zunehmend zum Performance-Kanal
Durch Connected TV (CTV) wird TV-Werbung gezielter und kosteneffizienter. Mittelständische Unternehmen entdecken das Fernsehen als Performance-Kanal, während Social-Media-Marken erstmals TV-Werbung für Branding-Zwecke nutzen.
10. Social Media wird lokaler
Plattformen setzen verstärkt auf lokale Inhalte und Communities. Facebook führt „Local Tabs“ ein, Snapchat bleibt in diesem Bereich führend, und Instagram testet Standort-Sharing. Diese Entwicklung könnte klassische regionale Medien unter Druck setzen.
Das Jahr 2025 bringt eine Konsolidierung der Plattformen, eine KI-gesteuerte Personalisierung und eine Veränderung des Suchverhaltens. Unternehmen müssen sich anpassen, um in einem sich stetig wandelnden digitalen Ökosystem wettbewerbsfähig zu bleiben.