Kurssturz nach pessimistischer Prognose
Der Sportartikelhersteller Puma hat mit einer unerwarteten Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2025 einen schweren Schlag an der Börse erlitten. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass der Nettogewinn etwa elf Prozent unter den bisherigen Markterwartungen liegen wird. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass das angepeilte zweistellige Umsatzwachstum im vierten Quartal 2024 nicht erreicht wurde und das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sich lediglich am unteren Ende der Prognose bewegt.
Die Reaktion der Investoren war drastisch: Die Puma-Aktie stürzte im MDAX um bis zu 18,7 Prozent auf 34,02 Euro ab – der niedrigste Kursstand seit fast sieben Jahren.
Wachstum bleibt hinter Erwartungen zurück
Trotz eines währungsbereinigten Umsatzanstiegs von über vier Prozent auf 8,82 Milliarden Euro im Jahr 2024 konnte Puma die Gewinnziele nicht erfüllen. Das EBIT stagnierte bei 622 Millionen Euro und blieb damit am unteren Rand der ursprünglich anvisierten Spanne von bis zu 670 Millionen Euro.
Besonders besorgniserregend ist die Entscheidung des Unternehmens, das ursprüngliche Margenziel von 8 bis 8,5 Prozent für 2025 auf frühestens 2027 zu verschieben. Dies deutet darauf hin, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen erheblich sind und eine schnelle Verbesserung nicht in Sicht ist.
Sparmaßnahmen als Gegenstrategie
Um die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, kündigte Puma ein umfassendes Programm zur Kostensenkung an. Obwohl konkrete Details noch ausstehen, erwarten Marktbeobachter Einsparungen in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Logistik und möglicherweise auch beim Personal.
Puma-Chef Arne Freundt erklärte: „Wir konnten 2024 ein solides Umsatzwachstum erzielen, aber unsere Profitabilität bleibt hinter unseren Ansprüchen zurück.“ Experten sehen insbesondere in der schwachen Positionierung Pumas im Bereich trendiger Retro-Sneaker einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz.
Adidas dominiert den Markt – Puma gerät unter Druck
Während Puma schwächelt, glänzt Adidas mit herausragenden Geschäftszahlen. Der Konkurrent übertraf seine bereits mehrfach nach oben korrigierten Prognosen für 2024 und erzielte ein Betriebsergebnis von 1,34 Milliarden Euro.
Ein Börsenhändler kommentierte: „Nach den herausragenden Zahlen von Adidas wurden einige Anleger von den schwächeren Ergebnissen Pumas überrascht.“ Während Puma-Kurse ins Minus rutschten, legte Adidas leicht zu – ein weiteres Signal für das wachsende Ungleichgewicht zwischen beiden Unternehmen.
Ausblick: Unsichere Zeiten für Puma
Puma steht vor einem herausfordernden Jahr. Neben internen Problemen wie unzureichender Profitabilität und suboptimaler Marktausrichtung könnten auch externe Faktoren wie Währungsschwankungen und globale Handelsrisiken das Geschäft weiter belasten.
Das Unternehmen setzt nun auf eine strategische Neuausrichtung, um sich langfristig zu stärken. CEO Freundt betonte: „Wir erwarten 2025 ein stärkeres Wachstum als im Vorjahr und konzentrieren uns darauf, höhere Umsätze in bessere Gewinne umzuwandeln.“
Ob Puma mit diesen Maßnahmen verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten. Die nächsten Quartale werden entscheidend sein.