Jeder zehnte Mensch in Deutschland ist von einer Sucht betroffen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) warnt besonders vor der steigenden Verbreitung von Crack und synthetischen Opioiden wie Fentanyl, während Hilfsangebote zunehmend eingeschränkt werden.
Sorge um Crack und synthetische Drogen
Die DHS sieht eine besorgniserregende Entwicklung im Drogenkonsum. „Die Verbreitung von Crack und Fentanyl stellt eine erhebliche Gefahr dar“, warnt die Organisation. Fentanyl sei dabei lebensbedrohlicher als Heroin.
Sucht verursacht auch massive wirtschaftliche Schäden. Der Konsum von Alkohol, Tabak und illegalen Substanzen belastet die Volkswirtschaft jährlich mit Milliardenbeträgen. Gleichzeitig ist die Zahl der Drogentoten auf einem Höchststand, während der Handel mit Kokain stetig zunimmt.
Suchthilfe unter Druck – gesetzliche Absicherung gefordert
Trotz der steigenden Zahl von Betroffenen muss die Suchthilfe mit immer weniger finanziellen Mitteln auskommen. „Viele Beratungsstellen stehen vor der Schließung oder müssen Leistungen einschränken“, heißt es in einem aktuellen Positionspapier, das auch die Bundespsychotherapeutenkammer unterstützt.
Die DHS fordert deshalb, die Suchtberatung gesetzlich zu verankern, da sie bislang keine gesicherte Finanzierung erhält. „Es braucht dringend eine Absicherung, um die Versorgung suchtkranker Menschen sicherzustellen“, betont die Organisation.
Forderung nach einer neuen Drogenpolitik
Die DHS sieht akuten Reformbedarf in der Drogenpolitik und fordert eine Aktualisierung der nationalen Sucht- und Drogenstrategie, die zuletzt 2012 überarbeitet wurde. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Flächendeckende Versorgung für Opioidabhängige mit Ersatzstoffen
- Förderprogramme zur Erforschung neuer Suchtpräventionen
- Gesetzliche Absicherung von Suchtberatungen
„Die Politik muss den Stand der Forschung anerkennen und langfristige Lösungen entwickeln“, fordert die DHS. Ohne schnelle Reformen droht die Situation außer Kontrolle zu geraten – mit schwerwiegenden Folgen für Betroffene und die gesamte Gesellschaft.