Erheblicher Gewinneinbruch im Jahresvergleich
Tesla hat das erste Quartal 2025 mit einem massiven Einbruch beim Gewinn abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Nettoüberschuss auf 409 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang um 71 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auch der Umsatz fiel deutlich: Mit 19,3 Milliarden Dollar verfehlte Tesla den Marktkonsens von über 21 Milliarden.
Die Reaktion an der Börse fiel verhalten aus. Im nachbörslichen Handel bewegte sich die Aktie zwischen Plus und Minus. Besonders enttäuschend war der bereinigte Gewinn je Aktie, der bei 0,27 Dollar lag – deutlich unter dem erwarteten Wert von 0,39 Dollar.
Produktionspause beim Model Y dämpft Absatz
Ein wesentlicher Grund für die schwache Quartalsbilanz ist die Reduzierung der Auslieferungszahlen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Zahl ausgelieferter Fahrzeuge um 13 Prozent auf 336.681 Einheiten. Hintergrund ist die temporäre Stilllegung der Produktionslinien, um eine neue Version des beliebten Model Y einzuführen.
Der Wechsel auf die neue Generation führte dazu, dass viele potenzielle Käufer auf das neue Modell warten – der Absatz der bisherigen Version sank deutlich.
Tesla setzt auf günstige Modelle und Autonomie
Trotz der aktuellen Herausforderungen verfolgt Tesla ambitionierte Zukunftspläne. Noch im ersten Halbjahr 2025 soll die Fertigung preisgünstiger Modelle beginnen, um neue Kundengruppen anzusprechen. Zudem wurde angekündigt, dass 2026 ein Robotaxi ohne herkömmliche Bedienelemente wie Lenkrad oder Pedale in Serie gehen soll.
Politische Nähe zu Trump sorgt für Kritik
Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ist Elon Musks zunehmende Politisierung. Im Jahr 2024 wurde bekannt, dass er über eine Viertelmilliarde Dollar an Wahlkampfspenden an Donald Trump geleistet hat. Im Gegenzug wurde er beauftragt, Sparmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung zu erarbeiten.
Diese Rolle sorgt für öffentliche Kritik. Besonders progressive Käufergruppen, die einst zur Stammkundschaft von Tesla gehörten, empfinden Musks Kurs als abschreckend.
Langfristiger Imageschaden befürchtet
Branchenkenner Dan Ives äußert sich besorgt über die Konsequenzen. Er geht davon aus, dass Musks politische Positionierung den Absatz langfristig negativ beeinflussen werde. „Musks Nähe zu Trump wirkt sich direkt auf das Markenbild aus“, warnt Ives. Der Analyst rechnet mit einem nachhaltigen Rückgang der Nachfrage um bis zu 20 Prozent.
Trotz technologischer Stärke und Innovationskraft sieht sich Tesla somit nicht nur mit wirtschaftlichen, sondern zunehmend auch mit Reputationsproblemen konfrontiert.