Umsätze steigen, Gewinne sinken
Trotz eines moderaten Umsatzwachstums von 3,3 Prozent auf 458,9 Milliarden Euro sehen sich viele DAX-Unternehmen mit sinkender Profitabilität konfrontiert. Besonders betroffen sind Unternehmen aus der Industrie und Automobilwirtschaft, aber auch die Rückversicherer durch außergewöhnliche Schadensereignisse.
Belastung durch Zölle noch nicht eingepreist
Die Auswirkungen der neuen US-Zollpolitik sind in den Bilanzen bisher noch kaum erkennbar. Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY, erklärte: „Viele Unternehmen haben ihre Bestände in den USA vorgezogen aufgestockt.“ Ein echtes Bild der Lage sei daher erst im zweiten Halbjahr zu erwarten.
Stefan Riße, Kapitalmarktexperte, bestätigte: „Die Stunde der Wahrheit kommt wahrscheinlich erst im zweiten oder dritten Quartal.“ Er verwies auf die große Unsicherheit durch die unberechenbare Politik der USA: „Man weiß nicht, was Trump morgen oder übermorgen macht.“
Telekom, Allianz und Siemens an der Spitze
Trotz der schwierigen Gesamtlage konnten sich einige Großkonzerne behaupten. Deutsche Telekom verzeichnete mit 6,8 Milliarden Euro den höchsten operativen Gewinn. Dahinter folgten die Allianz mit 4,2 Milliarden Euro und Siemens mit 3,1 Milliarden Euro.
Investitionen in Forschung bleiben stabil
In der Forschung und Entwicklung wird weiterhin investiert. Zwölf von 20 befragten Unternehmen erhöhten ihre Ausgaben in diesem Bereich. Dies zeigt, dass viele DAX-Konzerne trotz aller Widrigkeiten ihre Zukunftsprojekte nicht vernachlässigen.
Börse bleibt gelassen
An den Börsen ist von einer breiten Krise bislang wenig zu spüren. Der DAX legte seit Jahresbeginn um 18 Prozent zu, was die anhaltende Resilienz der Unternehmen unterstreicht. Jochen Stanzl von CMC Markets erklärte: „Man sieht eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Krise.“