Ein Jahr nach der Insolvenz zeigt sich die Kaufhauskette Galeria finanziell stabilisiert. Laut Miteigentümer Bernd Beetz arbeiten inzwischen alle 83 Filialen profitabel. Ein strikter Sparkurs und eine umfassende Umstrukturierung haben die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verbessert.
Umsatzsteigerung um 500 Millionen Euro geplant
Für das laufende Jahr strebt Galeria eine Umsatzsteigerung von rund 500 Millionen Euro an, sodass der Gesamtumsatz auf 2,5 Milliarden Euro wachsen soll. Nach der Insolvenz im vergangenen Jahr und der Übernahme durch ein Konsortium unter der Leitung von Beetz gelang es dem Unternehmen, die Verluste hinter sich zu lassen. „Alle 83 Filialen schreiben schwarze Zahlen“, erklärte Beetz gegenüber dem Handelsblatt.
Konzernstruktur radikal verschlankt
Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg war der Umbau der Verwaltung. Nach der Übernahme im April 2023 wurde fast die Hälfte der Arbeitsplätze in der Essener Zentrale abgebaut. Beetz betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme: „Das Unternehmen hatte eine Verwaltungsstruktur von der Größe eines DAX-Konzerns. Es war unabdingbar, Hierarchien abzubauen. Die lagen wie ein Fels auf dieser Organisation.“
Durch diese Umstrukturierung sei Galeria nun ein flexibleres und effizient geführtes Unternehmen. Vor der Insolvenz war die Warenhauskette zuletzt vor zehn Jahren profitabel.
Mehr Filialen erhalten als geplant
Ursprünglich hatte Beetz angekündigt, 72 Filialen weiterzuführen. Nun sind es 83, was er als Erfolg wertet: „Das macht mich schon ein bisschen stolz.“ Die Kaufhauskette steht dennoch weiterhin vor großen Herausforderungen. Der Einzelhandel bleibt ein schwieriges Geschäftsfeld, und es wird sich zeigen, ob die Neuausrichtung langfristig Bestand hat. Dennoch hat Galeria mit den ersten positiven Ergebnissen seit Jahren einen wichtigen Schritt in Richtung Stabilität gemacht.