Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland hat bereits massive wirtschaftliche Folgen. Der Deutsche Raiffeisenverband schätzt die Verluste entlang der Wertschöpfungskette auf über eine Milliarde Euro. Besonders betroffen ist die Landwirtschaft, da wichtige Exportländer deutsche Fleisch- und Milchprodukte meiden.
Milliardenverluste durch Importstopps
Die wirtschaftlichen Schäden resultieren vor allem aus Handelsbeschränkungen. „Wir gehen davon aus, dass bereits jetzt ein Umsatzverlust von mehr als einer Milliarde Euro existiert“, erklärte Jörg Migende, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands.
Besonders gravierend sind die Importstopps von Ländern wie Südkorea, Mexiko und Großbritannien, die aus Sorge vor einer Verbreitung der Seuche keine deutschen Agrarprodukte mehr einführen. Auch innerhalb der EU gibt es Einschränkungen: Obwohl die EU-Kommission den Handel mit Auflagen weiterlaufen lässt, verzichten viele Unternehmen vorsorglich auf Waren aus Deutschland. „Es gibt eine große Unsicherheit, sodass derzeit selbst innerhalb Europas viele Betriebe deutsche Produkte meiden“, so Migende.
Hochansteckende Tierseuche
Die Maul- und Klauenseuche ist eine gefährliche Viruserkrankung, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine und Ziegen befällt. Sie breitet sich rasant aus und kann ganze Bestände infizieren. Der aktuelle Ausbruch wurde am vergangenen Freitag in einem Betrieb in Brandenburg festgestellt – der erste Fall in Deutschland seit Jahrzehnten.
Bislang sind keine weiteren Fälle außerhalb Brandenburgs bekannt, doch die Behörden stehen unter hohem Druck, eine Ausbreitung zu verhindern.
Unklare Zukunft für die Landwirtschaft
Sollte die Seuche nicht rasch eingedämmt werden, könnten weitere Länder ihre Importe aus Deutschland einstellen. Damit drohen noch höhere Verluste für die Branche. Besonders Betriebe, die auf den internationalen Handel angewiesen sind, stehen vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Seuche unter Kontrolle zu bringen und das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen.