Asienmärkte ziehen nach Zoll-Ausnahme kräftig an
Trotz angespannter Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten legten die chinesischen Exporte im März 2025 überraschend stark zu. Mit einem Anstieg von 12,4 Prozent im Jahresvergleich übertraf die Volksrepublik die Prognosen der Fachleute um ein Vielfaches. Die meisten Ökonomen hatten nur ein moderates Wachstum von 4,4 Prozent erwartet.
Offenbar nutzten viele Hersteller die verbleibende Zeit vor der Einführung neuer US-Zölle, um ihre Waren noch schnell auszuliefern.
Chinas Binnenwirtschaft bleibt unter Druck
Gleichzeitig schrumpften die chinesischen Einfuhren um 4,3 Prozent, deutlich stärker als angenommen. Auch wenn sich das Minus gegenüber den 8,4 Prozent Rückgang zum Jahresbeginn etwas abschwächt, zeigt sich weiterhin eine zögerliche Nachfrage auf dem Inlandsmarkt.
Dieser Gegensatz von starken Exporten und rückläufigen Importen unterstreicht die Ungleichgewichte innerhalb der chinesischen Wirtschaft.
Smartphones von Zöllen ausgenommen – Börsen feiern
Die Stimmung an den Börsen wurde zusätzlich durch eine Entscheidung der US-Regierung beflügelt: Smartphones und weitere Elektronikprodukte, die überwiegend aus China eingeführt werden, sollen vorerst nicht mit Strafzöllen belegt werden.
Diese Ausnahme führte zu einem regelrechten Kursschub an den asiatischen Handelsplätzen. Der Nikkei-Index in Tokio legte um 1,6 Prozent auf 34.115,52 Zähler zu, der Topix-Index gewann 1,5 Prozent und schloss bei 2.503,93 Punkten.
Technologiesektor im Höhenflug
Die Aktien des Elektronikzulieferers Murata Manufacturing, bekannt als Apple-Zulieferer, stiegen um 4,5 Prozent, während Advantest, ein Spezialist für Chipmessgeräte, sogar um 5,8 Prozent zulegen konnte.
Alle Branchenbereiche der Tokioter Börse schlossen im Plus. Der Bereich Gesundheit und Pharmazie führte mit einem Tagesgewinn von 3,5 Prozent die Liste an.
Festlandchina folgt dem Trend
In China folgten die Börsen der positiven Entwicklung: Der Shanghai Composite Index erhöhte sich um 0,9 Prozent, der Index für führende Konzerne in Shanghai und Shenzhen legte um 0,5 Prozent zu.
Auch der CSI Electronics Index zog im frühen Handel um 0,7 Prozent an. Der wichtigste Montagepartner von Apple in China, Foxconn Industrial Internet, verzeichnete ein Plus von 1,7 Prozent.
Ein Marktbeobachter kommentierte die Entwicklung nüchtern: „Die Zoll-Ausnahme hat vielen Tech-Werten den Tag gerettet.“