US-Präsident Donald Trump hat umfassende Strafzölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China verhängt. Die betroffenen Länder kündigten bereits Gegenmaßnahmen an. Die Zölle könnten nicht nur die US-Wirtschaft belasten, sondern auch europäische Unternehmen treffen.
Neue Zölle auf Importe aus drei Ländern
Das Weiße Haus gab bekannt, dass die neuen Importzölle ab sofort gelten:
- 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada
- 10 Prozent auf alle Einfuhren aus China
- 10 Prozent auf Energie-Importe aus Kanada
Trump begründete die Maßnahme mit wirtschaftlichen Ungleichgewichten und dem Kampf gegen illegale Migration sowie Drogenschmuggel.
Mexiko: Wirtschaft und Autoindustrie bedroht
Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. Über 80 Prozent der Exporte gehen in die Vereinigten Staaten. Die neuen Zölle könnten Unternehmen und Arbeitsplätze gefährden.
Besonders betroffen ist die Autoindustrie. Viele deutsche Hersteller, darunter VW, Audi, BMW und Mercedes, produzieren in Mexiko für den US-Markt. Stefan Hecht, Experte der Unternehmensberatung Advyce & Company, warnt: „Mit den neuen Zöllen könnte sich die Fertigung für Exporte in die USA nicht mehr lohnen.“ Einige Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Produktion in die USA zu verlagern.
Kanada: Milliardenhandel in Gefahr
Kanada exportiert jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von fast einer Billion US-Dollar in die USA. Besonders betroffen sind neben der Automobilindustrie auch Öl-, Gas- und Agrarprodukte.
Ein großes Problem könnte die geplante VW-Batteriezellfabrik in Ontario werden. Die Produktion soll 2027 starten, doch mit den neuen Zöllen könnte sich das Milliardenprojekt nicht mehr lohnen. Experte Stefan Bratzel nennt die Zölle einen „Super-GAU für diese Investition“.
China: Mögliche Vergeltung und steigende Preise in den USA
Die chinesische Wirtschaft steht bereits unter Druck. Die neuen US-Zölle könnten Exporte weiter belasten. Gleichzeitig dürften amerikanische Verbraucher unter steigenden Preisen für chinesische Waren leiden.
Peking könnte als Reaktion:
- Eigene Zölle auf US-Importe verhängen, besonders auf Agrarprodukte.
- Den Export seltener Erden begrenzen, die für die Elektronikindustrie wichtig sind.
- US-Unternehmen in China durch verstärkte Kontrollen unter Druck setzen.
Auswirkungen auf Europa: Mehr Konkurrenz aus China
Für europäische Autohersteller gibt es keine direkten Auswirkungen, da sie in China für den dortigen Markt produzieren. Dennoch warnt Branchenexperte Hecht: „Chinesische Marken wie BYD könnten nun verstärkt nach Europa drängen.“ Das würde den Wettbewerb verschärfen und die Preise auf dem deutschen Automarkt unter Druck setzen.
Trump droht auch der EU mit Zöllen
US-Präsident Trump deutete an, dass auch europäische Exporte betroffen sein könnten. „Die EU hat uns schlecht behandelt“, sagte er und kündigte „sehr beträchtliche Maßnahmen“ an.
Die EU-Kommission reagierte mit scharfer Kritik: „Zölle verursachen wirtschaftliche Störungen und treiben die Inflation an.“
Handelskrieg droht – US-Wirtschaft könnte leiden
Trump nutzte den International Emergency Economic Powers Act, um die Zölle ohne Zustimmung des Kongresses zu verhängen. Die betroffenen Länder haben bis zum 1. Februar Zeit, Maßnahmen gegen illegale Einwanderung und Drogenschmuggel zu ergreifen – sonst drohen weitere Strafmaßnahmen.
Experten warnen vor wirtschaftlichen Folgen: Laut Prognosen könnte das US-Wachstum um 1,5 Prozentpunkte sinken, während Mexiko und Kanada in eine Rezession abrutschen könnten.