Autohersteller unter massivem Verkaufsdruck
Die Finanzmärkte stehen unter erheblichem Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China angekündigt hat. Ab Dienstag werden Waren aus Kanada und Mexiko mit 25 Prozent und Produkte aus China mit zusätzlichen 10 Prozent belegt. Diese Entscheidung sorgt für Nervosität an den Märkten und trifft insbesondere die Automobilindustrie, die stark von internationalen Lieferketten und Exporten abhängig ist.
Japanische Autoindustrie mit starken Verlusten
In Tokio stürzte der Nikkei-Index um 2,9 Prozent auf 38.441 Punkte ab. Besonders betroffen waren die Aktien großer Autohersteller: Nissan Motor verlor 5,9 Prozent, Toyota Motor fiel um 5,3 Prozent. Die Unternehmen stehen vor einer doppelten Belastung – steigende Produktionskosten und mögliche Absatzrückgänge in den USA, die einer ihrer wichtigsten Märkte sind. Analysten warnen, dass die Zölle den Automobilhandel erheblich verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Hersteller gefährden könnten.
Südkoreas Autobranche unter Druck
Auch in Südkorea belastete die Unsicherheit die Märkte. Der Kospi-Index gab um 2,7 Prozent nach. Hyundai Motor verlor 1,7 Prozent, während Kia mit einem Rückgang von 5,8 Prozent zu den größten Verlierern zählte. Beide Unternehmen hatten in den vergangenen Jahren ihre Produktion und Verkäufe in Nordamerika ausgeweitet, was sie nun besonders anfällig für die neuen Zölle macht.
Neben den Autobauern traf es auch den Technologiebereich: Der Chiphersteller SK Hynix, ein wichtiger Zulieferer von Nvidia, verlor 5,2 Prozent. Auch die Aktie des Stahlproduzenten Posco Holdings gab um 4,2 Prozent nach, da höhere Zölle die Nachfrage aus den USA beeinträchtigen könnten.
Hongkonger Börse zeigt sich instabil
In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index 1,0 Prozent. Besonders Technologiewerte gerieten unter Druck: Die Aktie von Baidu rutschte um 5,7 Prozent ab, während Meituan 4,3 Prozent verlor. Die chinesischen Festlandbörsen blieben aufgrund der Goldenen Woche geschlossen, sodass eine direkte Reaktion chinesischer Autohersteller vorerst ausblieb.
Steigende Zölle und ungewisse Zukunft für die Autobranche
Die neuen Handelsbarrieren kommen für die Automobilbranche zur Unzeit. Bereits jetzt kämpfen viele Hersteller mit steigenden Kosten, Lieferkettenproblemen und schwankender Nachfrage. Durch die zusätzlichen Zölle könnten Fahrzeuge deutlich teurer werden, was die Kaufbereitschaft der Kunden verringern könnte.
Ein Analyst aus Tokio kommentierte: „Die Autobranche steht vor einer schwierigen Phase. Die Handelskonflikte verschärfen sich, und es gibt keine schnelle Lösung in Sicht.“
Die angekündigten Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada, Mexiko und China könnten die Spannungen weiter verschärfen. Ob sich die Märkte wieder stabilisieren oder eine längerfristige Krise droht, bleibt abzuwarten.